Beschneidung von Jungen und Mädchen aus religiösen Gründen

Das Kölner Urteil, die gesellschaftliche Diskussion und die juristische Entwicklung.

Pressemeldungen zur Beschneidung ohne speziellere Zuordnung 2015

Gott für Karikaturen relativieren? Absurd! - Focus (10.01.2015)
http://www.focus.de/politik/ausland/gott-fuer-karikaturen-relativieren-absurd-interview-mit-abdel-el-husseini-kommentar_id_6174294.html
Mein Kommentar zum Interview mit dem Politikwissenschaftler Abdel El-Husseini, der eine Neuauslegung des Islam fordert.

"Eine Neuauslegung des Islams hat die Beendigung der Genitalverstümmelung des männlichen Kindes zur Grundvoraussetzung. Im Islam warten diese Kinder ihr ganzes Leben lang darauf, genitalverstümmelt zu werden und diese Verstümmelung vor sich selbst im Namen der Gottesbehauptung zu rechtfertigen. Und als Erwachsene sollen sie diese Gottesbehauptung, für die sie amputiert wurden, für Karikaturen, für Bleistiftzeichnungen relativieren? Eine absurde Forderung. Wer die Genitalverstümmelung aus religiösen Gründen befürwortet, hat Demokratie und Menschenrechte bereits beseitigt. Die Genitalverstümmelung hat die Beseitigung der Meinungsfreiheit zum Ziel. Genau wie die Anschläge. In Deutschland wurde sie mit § 1631d BGB zum Kindeswohl erklärt."

1000 Peitschenhiebe [und 10 Jahre Haft] für "Beleidigung des Islam" - Stern (10.01.2015)
http://www.stern.de/politik/ausland/1000-peitschenhiebe-fuer-raef-badawi-protest-gegen-strafe-fuer-islamkritischen-blogger-2165307.html

Frank Plasberg fragt in seiner Sendung "hart aber fair" vom 12.01.1015: "Der Hass und die Folgen – spaltet der Terror das Abendland? Am Montag nach den Morden von Paris wollen die Pegida-Demonstranten Trauerflor tragen: Ist das ehrliches Mitgefühl? Und was kommt dann: Wird aus Terror-Angst Islam-Hass? Ist eine Religion gefährlich, weil Fanatiker in ihrem Namen morden?" (Die Kopplung von notwendiger Islamkritik mit der Befürwortung von Pegida, wie sie aus der Fragestellung von "hart aber fair" scheinbar hervorgeht, hebe ich für mich auf.)

Das Menschenrechtsverständnis des Islam. Bezeugt von Mohammed Aman Hobohm, ehem. stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD). (http://www.enfal.de/grund87.htm):
"Somit gibt es, wiederum grundsätzlich gesehen, zwischen Islam und Menschenrechtsdoktrin keine wesentlichen Widersprüche. Der Widerspruch liegt im Menschenrechtsverständnis: Das Menschenrechtsverständnis des "modernen", des "aufgeklärten" Menschen - und ich setze diese beiden Adjektive in Anführungszeichen - basiert auf dem Wertesystem, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht. Im Islam dagegen basiert das Menschenrechtsverständnis auf einem Wertesystem, dessen Autor Gott ist."

Die Menschenrechtsdoktrin sind mit ihrem Menschenrechtsverständnis identisch. Der Islam ist also ein Fundamentalwiderspruch zu den Menschenrechten. Wer nun sagt, auch andere Wertesystem behaupten, ihre Rechtsordnungen seien von Gott verfasst worden, dem muss zugestanden werden, dass er damit den Kern des Problems erfasst hat. Aus diesem Werteverständnis des Islam leitet sich dann auch folgerichtig die Ungleichbehandlung von Mann und Frau ab. Mohamed Aman Hobohm: „Aus islamischer Sieht wird die Frau gegenüber dem Mann zwar nicht diskriminiert, weil nach islamischem Recht Ungleiches ungleich und Gleiches gleich behandelt wird, aber genau hier", so sagt Hofmann, "liegt der Hase im Pfeffer; denn die westliche Theorie leugnet rechtsrelevante Unterschiede zwischen Mann und Frau grundsätzlich, während der Islam diese Fiktion nicht (...) mitvollzieht.“

Die in den Menschenrechtsdoktrin rechtsrelevante Gemeinsamkeit von Mann und Frau, ihr Menschsein, und die darauf beruhenden Menschenrechte sind im Islam nichts anderes als Fiktion. Sie existieren nicht. Der Islam ist die Negation der Menschenrechte. Er ist wie jede Religion Rechtsanspruch einer Gottesbehauptung und damit Machtanspruch derjenigen Menschen(!!), die diese Gottesbehauptung aufstellen.

Auf den Seiten des Zentralrats der Muslime in Deutschland e.V. findet sich die muslimische Auslegung des Grundgesetzes Artikel 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar.: >>...wie Dr. Murad Hofmann in Der Islam als Alternative treffend schreibt: „Die Respektierung der Menschenrechte steht und fällt (…) letztlich mit dem Glauben an Gott. Wer Ihn leugnet, stellt unwillkürlich alle Rechte zur menschlichen Disposition, auch wenn man sich durch den Verweis auf vermeintliche „Naturrechte“ darüber noch eine Zeitlang hinwegtäuschen mag. Schließlich ist niemand je in der Lage gewesen, aus Naturbetrachtungen eine konkrete, allgemein überzeugende Rechtsordnung herzuleiten.“<<
Derselbe Dr. Murad Hofmann der in der Rede von Mohammed Aman Hobohm noch die rechtsrelevante Gemeinsamkeit des Menschseins und die darauf fußenden Menschenrechten am Beispiel von Mann und Frau als Fiktion, als nicht Existierendes darstellt, schreibt hier die Respektierung der Menschenrechte ausschließlich Gläubigen zu. Und selbstverständlich ist der Satz: "Schließlich ist niemand je in der Lage gewesen, aus Naturbetrachtungen eine konkrete, allgemein überzeugende Rechtsordnung herzuleiten." falsch. Wenn ich hier mal unterstellen darf, dass der Begriff "Naturbetrachtungen" vorsätzlich gewählt wurde, um dessen Verwendung in der Argumentation wegen seines verharmlosenden Charackters in Bezug auf den Holocaust zu verunmöglichen und wir diesen nun durch "Beobachtungen der Realität" ersetzen, wird die Manipulation offensichtlich. Sowohl die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) als auch das Menschenwürdeprinzip des Deutschen Grundgesetzes sind unmittelbare Reaktionen auf den Holocaust. Sie sind kein Ausfluss religiöser Dogmen. Sie sind allein erkenntnisbasiert.

Wie sicher die Menschenrechte in den Händen gläubiger Menschen sind, zeigt die Vorgehensweise ultraorthodoxer Juden in deren Blatt "Hamodia" (Der Verkünder). Dort werden Bilder von Frauen aus Fotos des Gedenkmarsches für die Attentatsopfer von Paris wegretuschiert. "Man halte sich dabei an die Tora, sagte schon vor Jahren ein Vertreter der Zeitung „Hamodia“: So sei es seit dem Anfang der Welt gewesen und so werde es auch weiterhin bleiben." Und Focus meldet: >>Auch die ägyptische Fatwa-Behörde Dar al-Ifta in Kairo hatte die erneute Mohammed-Karikatur in "Charlie Hebdo" als "unverantwortlich provokativ" verurteilt. Die Zeichnung werde eine weitere "Welle des Zorns" auslösen, teilte die von Großmufti Schawki Ibrahim Allam geleitete Behörde am Dienstag mit. Regierung und Parteien in Frankreich sollten das Titelblatt als "rassistisch" und als Aufstachelung zu Religionshass zurückweisen. Der aktuelle Titel der französischen Satirezeitschrift diene nicht "dem Dialog der Kulturen, den Muslime suchen", sondern werde "Hass und Diskriminierung zwischen Muslimen und anderen vertiefen".<<

Der Präsident des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS), Nicolas Blancho, erklärt gegenüber FOCUS Online. „Die Macher [von „Charlie Hebdo“] wollen nicht verstehen, dass man so die Gefühle der Muslime verletzt. [...] Das ist undankbar [!]. Das ist keine Versöhnung, hier wird Öl ins Feuer gegossen.“ Man soll sich für die Anschläge, für die Ermordung von Menschen bedanken, indem man sich dem Wertesystem von Muslimen unterwirft? Er rechtfertigt die Anschläge dann so: „Die richtige Antwort wären ebenfalls Karikaturen gewesen. Doch Muslime haben im Westen nicht die Infrastruktur für derartige Veröffentlichungen.“ Weiter heißt es bei Focus: >>"In der Türkei wurde eine Sperrung jener Websites erwirkt, die das Bild zeigen – denn es verletze die „heiligen Werte der Muslime“ und sei provokativ. Der katarische Prediger Jussef al-Karadaui erklärte: Die Veröffentlichung sei "weder sinnvoll noch logisch noch klug".<<

Dass die Menschenrechte in der sich islamisierenden Türkei nach und nach vernichtet werden ist sicher. Frei nach Dr. Murad Hofmann: Die Respektierung der Menschenrechte steht und fällt letztlich mit der Macht, die Religionen in einem Staat ausüben können. Und solange wir in diesem Land Körperteilamputationen aus religiösen Gründen per Gesetz zum Kindeswohl erklären, die in den vergangenen Jahrtausenden wahrscheinlich millionen Kindern das Leben gekostet hat, und unendlich vielen Kindern das Leben kosten wird, stehen wir auf einer Stufe mit den Terroristen und wir produzieren sie mit. (Gott für Karikaturen relativieren? Absurd!) Wer sich noch fragen sollte, wie Menschen so werden können, dass sie über die Körperteilamputation anderer Menschen lachen und dabei "Allahu Akbar" rufen, möge sich dieses Video ansehen. ("Cengo Zafir Sefir Sünnet OHHH" https://www.youtube.com/watch?v=vVaoOAVm27o) Vor Schmerz und Angst erbärmlich schreiende Kinder, lachende sich darüber amüsierende Erwachsene und im Kinderkanal von ARD und ZDF wird dafür Propaganda betrieben. Tahsins Beschneidungsfest. In der Terroranweisung eines gewissen Abu Dawud in der ZDF-Dokumentation "Bereit zu sterben für Allah" sagt dieser: "An meine lieben Geschwiester in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz. Macht euch auf den Weg! Macht euch auf den Weg! Macht euch auf den Weg! Sitzt nicht mit den Schmutzigen!" Die Behauptung der rituellen religiösen Reinheit ist der Grund für die Genitalverstümmelung des männlichen Kindes. Selbstverständlich verachtet das für diesen "Wert" verstümmelte Kind alle "Unreinen".

Als Alternative zu Plasberg ist dieses Mal "Menschen bei Maischberger" vom 13.01.2015 mit dem Titel "Religiös verblendet, politisch verirrt: Gefährden Radikale unsere Gesellschaft?" zu empfehlen. Necla Kelek (Soziologin und Islamkritikerin) stellt dort die richtigen Fragen und fordert eine Reform des Islam.

Hier noch der absolut endgültige Beweis dafür, dass die Menschenwürde nur durch die Religion sichergestellt werden kann.:
"Saudi-Arabien: Feuerwehr darf ab sofort Mädchen retten"
http://diepresse.com/home/panorama/religion/565564/Saudis-erlauben-Feuerwehr-Maedchen-zu-retten
"Im März 2002 hatten Wächter der islamischen Religionspolizei Schülerinnen am Verlassen eines brennenden Schulgebäudes gehindert, weil sie keine Kopftücher und keine langen Gewänder trugen. [...] Acht Jahre nach dem Brand einer Mädchenschule in Mekka hat das Erziehungsministerium des streng muslimischen Landes entsprechende Konsequenzen aus einem Skandal gezogen, der 15 Schülerinnen das Leben gekostet hatte."

Mayor de Blasio and Rabbis Near Accord on New Circumcision Rule - New York Times (14.01.2015)
http://www.nytimes.com/2015/01/15/nyregion/mayor-de-blasio-and-rabbis-near-accord-on-new-circumcision-rule.html
"The form must state that the city advises against oral suction because it “exposes an infant to the risk of transmission of herpes simplex virus infection, which may result in brain damage or death.”

Hier wissen alle, dass das Kind einem Infektionrisiko mit der Gefahr von Hirnschädigungen und Tod ausgesetzt ist und dennoch wird alles dafür getan, damit diese Rabbiner nach der Genitalverstümmelung noch an dem "gehäuteten" Penis herumlutschen können.

"A. Romi Cohn, an Orthodox Jew who is the head of the American Board of Ritual Circumcision and estimates he has conducted about 25,000 circumcisions in his lifetime, said he had never used the consent form." Für einen pädophilen das Himmelreich. Man stelle sich auch hier vor, nach der Genitalverstümmelung von Mädchen, werden deren Genitalien noch genüßlich ausgelutscht. Hier gibt es nur eine gültige Einschätzung. Schwerster Kindesmissbrauch, der mit sofortiger Gefängnisstrafe geahndet zu werden hat. So wie es Rabbi Hershy Worch ausführt. (http://frblog.de/rund-um-das-thema-beschneidung/#comment-33715)

Auch das Maß der Sicherstellung der Menschenrechte durch die Religion findet seinen Beweis einerseits in den Worten eines Rabbiners: "Mr. Cohn, 85, says he believes that when properly conducted according to the God-given tradition, the ritual is safe." “Whenever God tells us to do something, it is to our benefit.” und in den Äußerungen des zustimmenden Vaters: >>"If our rabbi says do it, we do it with a closed eye,” Dr. Setareh said of why he approved of the ritual. Limor Setareh, his wife, said, “We believe that it’s a divine thing, and if it’s a divine thing, it doesn’t change with time.”<<
Hier gibt es kein Warum.

Rotterdams muslimischer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb macht mit einem wütenden Appell an Islamisten in den Niederlanden weltweit Schlagzeilen: "Wenn ihr die Freiheit nicht wollt, packt eure Koffer." - Stern (15.01.2015)
http://www.stern.de/politik/deutschland/rotterdam-buergermeister-aboutaleb-wenn-es-euch-hier-nicht-gefaellt-haut-doch-ab-2166423.html
>>Am Ende des Interviews bringt der Bürgermeister seinen Appell nochmal auf den Punkt: "Wenn es euch hier nicht gefällt, weil einige Humoristen, die ihr nicht leiden könnt, eine Zeitung machen, dann lasst es mich so sagen: Haut doch ab!"<<

Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung anlässlich der Terroranschläge in Frankreich (http://dbtg.tv/fvid/4432928): "Die Menschen fragen mich, welcher Islam gemeint ist, wenn ich diesen Gedanken zitiere. Sie wollen wissen, warum Terroristen den Wert eines Menschenlebens so gering schätzen und ihre Untaten stets mit ihrem Glauben verbinden. Sie fragen, wie man dem wieder und wieder gehörten Satz noch folgen kann, dass Mörder, die sich für ihre Taten auf den Islam berufen, nichts mit dem Islam zu tun haben sollen. Ich sage ausdrücklich: Das sind berechtigte Fragen. Ich halte eine Klärung dieser Fragen durch die Geistlichkeit des Islam für wichtig, und ich halte sie für dringlich. Ihr kann nicht länger ausgewichen werden."

Boys and girls alike - Brian D Earp, aeon (13.01.2015)
http://aeon.co/magazine/philosophy/male-and-female-circumcision-are-equally-wrong/

Dänemark: Anhörung von Morten Frisch mit deutschen Untertiteln - Beschneidungsforum (18.01.2015)
https://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=5355

Abrechnungsbetrug bei Beschneidungen - Arne Meyer, NDR Info (15.01.2015)
http://www.ndr.de/nachrichten/Abrechnungsbetrug-bei-Beschneidungen,rueckzahlungen100.html
"Alleine in Rheinland-Pfalz sind demnach 18 Praxen betroffen, in Niedersachsen sind es zehn. In diesen beiden Bundesländern hatten Mediziner in den vergangenen Quartalen mehr als 650.000 Euro zu Unrecht kassiert, [...] weil sie ihren Dokumentationspflichten nicht oder nicht ausreichend nachgekommen sind", so ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz. Dieses Geld müssen sie nun zurückzahlen."

Falsche Abrechnungen Blutige Geschäfte: Wie Ärzte mit Beschneidungen abkassieren - Focus (17.01.2015)
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/falsche-abrechnungen-blutige-geschaefte-wie-aerzte-mit-beschneidungen-abkassieren_id_4406237.html

Dokumentationsfehler bei Beschneidungen Hakenberg: "Abrechnungsbetrug ist eine Falschmeldung"
http://www.biermann-medizin.de/fachbereiche/urologie/kliniken-praxen/hakenberg-abrechnungsbetrug-ist-falschmeldung
"Die vom NDR aufgedeckten Ungereimtheiten bei Zirkumzisionen durch Urologen sind nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) kein Abrechnungsbetrug, sondern eine Art ziviler Ungehorsam gegen sinnlose Dokumentationspflichten."

Im Februar 2014 berichtete das Beschneidungsforum und der Verein intaktiv e.V über einen Antrag von Frau Dr. med. Birgit Pabst gegen die Abschaffung der Dokumentationspflicht nach 31.2.2.

Dänemark: Anhörung von Morten Frisch mit deutschen Untertiteln - Beschneidungsforum (18.01.2015)
https://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=5355

»Die Fragen kamen erst im Nachhinein«: ein Gespräch über eine rituelle Beschneidung, die gemischte Gefühle auslöste - Blogerim Aus dem Alltag des Jüdischen Museums Berlin (19.01.2015)
http://www.jmberlin.de/blog/2015/01/die-fragen-kamen-erst-im-nachhinein-ein-gespraech-ueber-eine-rituelle-beschneidung-die-gemischte-gefuehle-ausloeste/
"Inzwischen gibt es ja viele kritische Stimmen in Israel gegenüber der Beschneidung und Avishay gehört nun zu ihnen. [...] Mich hat das damals ziemlich gestresst, weil ich das Gefühl hatte, dass es gar nicht um mein Wohlbefinden oder das von Yair geht, sondern nur darum, dass dieser jetzt so schnell wie möglich zunehmen soll, damit das Fest stattfinden kann. Das war ein wirklich großer Druck. [...] Ich war dann während dessen dann allerdings wie benebelt und erst danach dachte ich: war das jetzt heftig. Die Realität der Beschneidung ist echt etwas anderes als das, was man vorher über das Ritual weiß oder sich in Filmen ansehen kann. Vielleicht wollte ich mich vorher auch nicht mit dieser Realität beschäftigen, weil ich dann in tausend Konflikte gekommen wäre. [...] Ja, die kamen erst danach. Zum Beispiel die Frage, ob Yair jetzt wohl traumatisiert sein könnte. Oder auch: was hier eigentlich passiert ist?"

Wie ich finde, ein bemerkenswerter Artikel. In diesem und in diesem Sinne.

Record award for family of Turkish boy whose circumcision was botched - The Guardian (20.01.2015)
http://www.theguardian.com/world/2015/jan/20/turkey-botched-circumcision-record-award
"The upper portion of the penis was mistakenly cut and burnt off during the operation, and the boy was still receiving care for his wounds, private Dogan news agency reported."

Doctors defy new circumcision law - newsinenglish.no (22.01.2015)
http://www.newsinenglish.no/2015/01/22/doctors-defy-new-circumcision-law/
>>"In addition to fearing that circumcision would continue to be performed by non-health professionals in Norway, party leaders didn’t want to be seen as being either anti-Jewish or anti-Muslim, since circumcision is traditional in the Jewish and Muslim communities. [...] “I think many (MPs) were afraid to be accused of anti-Semitism or fear of foreigners,” Jenny Klinge, an MP for the Center Party, told Dagsavisen. [...] Ahus, located in Lørenskog, has estimated that parents of as many as 400 babies a year may request circumcision, and worry they won’t have the capacity to perform it. “Children who need other operations are already having to wait,” Løvvik said. “If we have to offer circumcision, they may need to wait even longer.”<<

Um nicht als antisemitisch oder fremdenfeindlich zu gelten, müssen kranke Kinder auf notwendige Operationen warten, damit gesunde Kinder genitalverstümmelt, also krank gemacht werden können. Lasst uns endlich eine Nation von Antisemiten und Fremdenfeinden werden.

Should ALL boys be circumcised? Some experts say yes - but are they ignoring worrying risks? - Daily Mail (03.02.2015)
http://www.dailymail.co.uk/health/article-2936977/Baby-boys-dilemma-parent-experts-say-boys-circumcised-ignoring-worrying-risks.html

Circumcision to be offered nationwide - newsinenglish.no (03.02.2015)
http://www.newsinenglish.no/2015/02/03/circumcision-to-be-offered-nationwide/

Young Americans less supportive of circumcision at birth - YouGov-Umfrage (03.02.2015)
https://today.yougov.com/news/2015/02/03/younger-americans-circumcision/
10% der Beschnittenen sind unzufrieden mit der Beschneidung.

English court on female genital mutilation and male circumcision

Zum Urteil von Sir James Munby President Of The Family Division, In The Family Court Sitting at Leeds, Neutral Citation Number: [2015] EWFC 3, Case No: LJ13C00295

English court on female genital mutilation and male circumcision - The Washington Post 26.01.2015
http://www.washingtonpost.com/news/volokh-conspiracy/wp/2015/01/26/english-court-on-female-genital-mutilation-and-male-circumcision/ und

On the supposed distinction between culture and religion: A brief comment on Sir James Munby’s decision in the matter of B and G (children) - Brian D. Earp Practical Ethics (08.02.2015)
http://blog.practicalethics.ox.ac.uk/2015/02/on-the-supposed-distinction-between-culture-and-religion-a-comment-on-sir-james-munbys-decision-in-the-matter-of-b-and-g-children/

The CDC Dives Into the Great American Circumcision Debate

The CDC Dives Into the Great American Circumcision Debate - AIDSmeds (02.01.2015)
http://www.aidsmeds.com/articles/CDC_circumcision_proposal_2042_26661.shtml

A CDC-requested, Evidence-based Critique of the Centers for Disease Control and Prevention 2014 Draft on Male Circumcision: How Ideology and Selective Science Lead to Superficial, Culturally-biased Recommendations by the CDC - Robert Van Howe
https://www.academia.edu/10553782/A_CDC-requested_Evidence-based_Critique_of_the_Centers_for_Disease_Control_and_Prevention_2014[-]Draft_on_Male_Circumcision_How_Ideology_and_Selective_Science_Lead_to[-]Superficial_Culturally-biased_Recommendations_by_the_CDC

»Teil von etwas Ganzem«: Ein Gespräch über eine rituelle Beschneidung, mit der die Geschichte überwunden wurde - Blogerim Aus dem Alltag des Jüdischen Museums Berlin (17.02.2015)
http://www.jmberlin.de/blog/2015/02/rituelle-beschneidung/
Ich habe diesen Kommentar dort eingestellt der nicht veröffentlicht wurde.:

Kommentiert von Steffen Wasmund am 17. Februar 2015, 20:00 Uhr
Logischer Fehler: „Zum einen befolgt man es, weil man muss. Zum anderen fragt man sich aber, warum. Und in diesem „Warum“ wird man zum Objekt der Praxis.“ Es ist natürlich umgekehrt. Der unhinterfragbare Gottesbefehl erzeugt das „Müssen“. Der Gottesbefehl eliminiert jedes „Warum“ und entzieht dem Gläubigen jeden Rechtsanspruch gegenüber Gott. Der Gottesbefehl macht den Gläubigen – hier die Eltern und vor allem das Kind – zum Rechtsobjekt. „Hier“ im Gottesbefehl, der die Beschneidung fordert, „gibt es kein Warum“. (Primo Levi) Wikipedia zum Begriff des Rechtsobjektes: „In historischen Rechtsordnungen konnten auch Menschen Rechtsobjekt sein.“ Dieser Satz zeigt den Sinn der Beschneidung: „Insofern hatte ich ein Gefühl der Überwindung und des Sieges, nun ausgerechnet hier in Berlin unseren Sohn beschneiden zu lassen – in einer Synagoge, die zerstört und wieder aufgebaut wurde.“ Die Beschneidung soll den Eltern ein Gefühl des Sieges über eine historische Rechtsordnung verschaffen. Eine historische Rechtsordnung soll durch eine historische Rechtsordnung überwunden werden. Dass dieses Gefühl der Eltern und vor allem der Widerspruch von Mittel und Ziel keinerlei Bezug zum objektiven Kindeswohlmaßstab aufweist, ist offensichtlich. Betäubung und Schaden: Sir James Lawrence Munby, President of the Family Division of the High Court of England and Wales, hat in seinem Urteil [2015] EWFC 3, Case No: LJ13C00295 die körperliche Schädigung von männlicher und weiblicher Beschneidung verglichen und ist zu der Feststellung gelangt, dass die männliche Beschneidung gegenüber bestimmten Formen der weiblichen Beschneidung zu einer größeren Schädigung führt. Die Klitorisvorhaut ist ein wesentlich kleineres Gewebeareal als die männliche Vorhaut. Wäre Meital bereit sich die Klitorisvorhaut ohne Betäubung herausschneiden zu lassen? Allein bei der Vorstellung dreht sich jedem mitfühlenden Menschen der Magen um. Und dennoch wird dies dem Kind zugemutet, weil die „Beschneidung im Krankenhaus nicht zum religiösen Rahmen gepasst [hätte], zu der Feier mit Familie und Freunden“. „Amitay: Das ging mir auch so. Das Sprechen der Segenswünsche fühlte sich wie eine Bestätigung der eigenen Existenz an, als ob man Teil von etwas Ganzem sei. Für mich war das ein ganz entscheidender Moment meines Lebens – neben unserer Hochzeit und der Geburt von Jaal. Ich habe eine tiefe Dankbarkeit gespürt.“ Wie auch im „Gefühl der Überwindung und des Sieges“ geht es hier um die eigene Existenz der Eltern, um die entscheidenden Momente im Leben der Eltern. Das Kindeswohl als alleinig ausschlaggebender Maßstab der heutigen menschenwürdebasierten Rechtsordnung wird nach kurzem Zweifel übergangen. Ich komme noch mal auf das Eingangszitat zurück.: „Und in diesem „Warum“ wird man zum Objekt der Praxis.“ Nein! In diesem „Warum“ wird man sich bewusst, Objekt dieser Praxis zu sein. Der richtige Weg zeigt sich hier: „Amitay: Warum macht man das mit so einem kleinen Baby? Er ist doch so unschuldig, das Reinste, was man sich vorstellen kann …“ Das ist menschenwürdige Wahrnehmung und Wahrnehmung von Menschenwürde. Sie duldet kein „Aber“.

Und der zweite nicht veröffentlichte Kommentar.:

Da Sie meinen Kommentar nicht veröffentlicht haben, ist dies auf meinen eigenen Seiten geschehen.
http://www.zwangsbeschneidung.de/presse-2015.html#teil-von-etwas-ganzem

Es ist weiterhin zu begrüßen, dass Juden ihre Gemeinsamkeiten mit dem Islam entdecken, den Dr. Younus Shaikh als „organisiertes Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet.
http://www.rationalistinternational.net/article/20041120_de.html

Ich bin der Überzeugung, dass die speziellen Umstände der muslimischen Beschneidung, die Ursache für die besondere Grausamkeit und Menschenverachtung ist, die sich überall dort zeigt, wo der Islam über Macht verfügt. Selbstverständlich kann von Menschen, die damit aufwachsen, ihre eigene Körperteilamputation vor sich selbst im Namen der Religion rechtfertigen zu müssen, nicht erwartet werden, dass sie die Körperteilamputation von anderen Menschen im Namen ihrer Religion verurteilen. Was für sie selbst heiliges Menschenwohl ist (Wolfgang Thierse), kann für andere natürlich nur ebenso herausragend richtig sein. Wie man Zweifel übergeht, kennen Sie ja. Siehe auch hier http://www.zwangsbeschneidung.de/presse-2015.html

Wenn Juden von Muslimen angegriffen werden, sollten Sie sich fragen, aus welchem Wertesystem heraus dieser genitalverstümmelte Menschen das Recht auf körperliche Unversehrtheit anderer Menschen achten sollte.

Mit § 1631d BGB zur Genitalverstümmelung nur des männlichen Kindes wird "eine identifizierbare Gruppe oder Gemeinschaft verfolgt, indem er ihr aus politischen, rassischen, nationalen, ethnischen, kulturellen oder religiösen Gründen, aus Gründen des Geschlechts oder aus anderen nach den allgemeinen Regeln des Völkerrechts als unzulässig anerkannten Gründen grundlegende Menschenrechte entzieht oder diese wesentlich einschränkt" (§ 7 Völkerstrafgesetzbuch (VStGB) Verbrechen gegen die Menschlichkeit)

Bestätigt wird diese Sicht durch Rabbi Worch der die menschliche und menschenrechtliche Perversion dieser Praxis offen formuliert.
http://frblog.de/rund-um-das-thema-beschneidung/#comment-33715

Und ich frage noch einmal. Wieviele (jüdische) Kinder sind im Laufe von 4000 Jahren an den Folgen der Beschneidung verstorben. Sind es Hunderttausende. Sind es Millionen. Wie rechtfertigen Juden die sicher anfallenden toten jüdischen Kinder der Zukunft, die bei einer Todesrate größer null mit absoluter mathematischer Sicherheit unendlich hoch sein wird, wenn diese Zukunft ewig dauert.
http://frblog.de/rund-um-das-thema-beschneidung/#comment-33632

Die Genitalverstümmelung des männlichen Kindes ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das seit 4000 Jahren von Juden begangen wird, und das beschneidungsbefürwortenende Juden als Normalzustand in der Welt verbreiten wollen. Wie rechtfertigen Juden die weltweit sicher anfallenden unzähligen toten Kinder.
http://www.zwangsbeschneidung.de/presse-2014.html#neues-beschneidungsgesetz-norwegen

Wer sich dieser sicher anfallenden toten Kinder bewusst ist, und die Beschneidung dennoch nicht nur rechtfertigt, sondern sie weltweit verbreiten will, kann diese Kinder nur als einzusetzendes Material betrachten.
Und ich ziehe deshalb noch einmal die Parallele „Hier gibt es kein Warum“ (Primo Levi)
http://www.zwangsbeschneidung.de/hier-gibt-es-kein-warum.html

Mit freundlichen Grüßen
Steffen Wasmund
http://www.zwangsbeschneidung.de

Und mein dritter nicht veröffentlichter Kommentar.
Kommentiert von Steffen Wasmund am 18. Februar 2015, 21:11 Uhr

Zum Kommentar von Alice Lanzke am 18. Februar 2015, 16:02 Uhr

Aus dem Beitrag etwas anderes als den bewussten (jetzt erfolgreichen) Widerstand durch Beschneidungsvorgang und Wahl des Ortes gegen Vernichtungsabsichten herauslesen zu wollen, sehe ich als abwegig an. Die gesamte Beschneidungsdebatte der letzten Jahre zeigt etwas anderes. Hier besonders drastische Beispiele:

1. Rabbiner Andrew Aryeh Steiman der die Beschneidungskritiker in die historische Reihe der „erklärten Feinde des Judentums“ einordnet und ein Beschneidungsverbot mit den geschichtlichen Vernichtungsorgien gleichsetzt. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14678

2. Rabbiner Ehrenberg für den ein Beschneidungsverbot schlimmer ist als die „physische Vernichtung“ in Auschwitz. Video: http://gbs-berlin.org/auf-messers-schneide-das-video/ und Kommentar http://hpd.de/node/14033

3. Charlotte Knobloch Stichworte: „Judenmord“, „Juden angepöbelt und krankenhausreif geschlagen“, „Schaf unter Wölfen“, „Eine Situation, wie wir sie seit 1945 hierzulande nicht erlebt haben.“ http://www.sueddeutsche.de/politik/beschneidungen-in-deutschland-wollt-ihr-uns-juden-noch-1.1459038

Es gibt praktisch keinen jüdischen Kommentar zur Beschneidung der nicht unterstellt, mit einem Beschneidungsverbot „jüdisches Leben“ zu vernichten oder dies in Deutschland unmöglich machen zu wollen.
Den Vorgang der Beschneidung vom Ort der Durchführung und vom geschilderten „Gefühl der Überwindung und des Sieges“ abtrennen zu wollen ist unglaubhaft.

Im Hamsterrad der Argumentation - Blogerim Aus dem Alltag des Jüdischen Museums Berlin (12.02.2015)
http://www.jmberlin.de/blog/2015/02/hamsterrad-der-argumentation/
Auch dort wurden folgende Kommentare nicht veröffentlicht:

1. Kommentiert von Steffen Wasmund am 19. Februar 2015, 19:36 Uhr
Im Hamsterrad der Argumentation gefangen zu sein, hat einen objektiven Grund. Eine menschenrechtswidrige Zielsetzung kann im Rahmen einer menschenrechtsbasierten Werteordnung nicht erreicht werden. Nicht die Fragestellungen der Besucher sind intrusiv, sondern § 1631d BGB ist eine wider dieses Recht bestehende Norm. Also verfassungswidrig. An der Ausstellung verstehe ich, dass der Maßstab der Menschenwürde ein geschichtlich junger ist. Dies gilt für die gesamte Menschheit. Um seine unhinterfragbare Notwendigkeit zu erkennen, mussten, wie eben diese Geschichte zeigt, mehr als sechs Millionen Menschen auf furchtbare Art und Weise sterben. Es kann daher keinen Grund geben diesen zu relativieren. Die Beschneidung widerspricht den Menschenrechten. Dies zu erkennen, ist die Freiheit.

2. Kommentiert von Steffen Wasmund am 20. Februar 2015, 16:25 Uhr
In anderen Beträgen wurden bereits Varianten und Schweregrade der männlichen Beschneidung angesprochen. Eine Form der jüdischen „Beschneidung“ wird hier beschrieben.: Dazu: Der Moses des Sigmund Freud : ein unheimlicher Bruder, Autor / Hrsg.: Maciejewski, Franz Verlagsort: Göttingen | Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht Das Buch ist hier als PDF frei erhältlich https://download.digitale-sammlungen.de/BOOKS/pdf_download.pl?id=bsb00065673&nr=00041 Seite 36 unten: “Die Beschneidung ist jedoch auch eine geradezu typische infantile Sexualszene, der wir den Rang eines (wie immer gebändigten) sexuellen Attentates [Fußnote]21 zubilligen müssen …” In der Fußnote 21 heißt es dann: “Der Penis des Kindes wird gerieben, damit er erigiert, dann spaltet der die Beschneidung ausführende Mohel die Vorhaut mit dem Fingernagel oder dem Messer und reißt sie anschließend um die Eichel herum ab. Danach saugt der Mohel das Blut um die Wund ab (deMausse 1980, [weiter auf Seite 37 unten] S. 44 mit Verweis auf einen Bericht von Felix Bryk 1934). Sexuelles Attentat ist eine Kategorie der frühen Traumatheorie Freuds; sie stammt aus der vor allem Mitte des 19. Jh. in Frankreich geführten Debatte über den physischen und sexuellen Missbrauch von Kindern, die Freud während währen seines Parisaufenhaltes kennen lernte.” Die Beschneidung mit dem Fingernagel wird auch heute noch betrieben. Zitiert wird „Menachem Fleischman […] ein erfahrener Mohel mit Bart und Kippah“.: „Zuerst trennt man die Haut vom Rest. Mit einem Metallbogen, der eine runde Spitze hat. Das tut nicht weh. Das hier ist das Beschneidungsmesser. Das ist so scharf, dass das Baby nicht mal den Schnitt merkt. Nach dem Schnitt kommt die Teilung mit dem Fingernagel. Die Haut muss nach beiden Seiten geteilt werden und unter die Eichel aufgerollt werden. Die Vorhaut ist etwas Verabscheuungswürdiges. Und deswegen schneiden wir sie ab.” Quelle: http://www.deutschlandfunk.de/von-der-beschneidung-bei-juden-und-muslimen.724.de.html?dram:article_id=226482 Weiter oben im Artikel wird die gewaltsame Entfernung der beim Säugling noch mit der Eichel verwachsenen Vorhaut beschrieben. Dies führt dann zu dem Bild, das Frau Dr. med. Yael Adler beschreibt.: „In der Regel sieht der rituell frisch beschnittene Penis erschreckend roh aus, so als wäre der halbe Penis gehäutet.“ Quelle http://dradler-berlin.de/media/operation-beschneidung.pdf Mit der Merkmalszuschreibung von Menachem Fleischman „Die Vorhaut ist etwas Verabscheuungswürdiges. Und deswegen schneiden wir sie ab.“ wird eine Gruppe von Menschen klassifiziert. Menschen, die von Natur aus verabscheuungswürdige Merkmale besitzen? Und andere, die rein sind? „Hier wird die Beschneidung im Islam vorgestellt“, so der Beitragsverfasser. Wird dort auch dieses hier gezeigt? https://www.youtube.com/watch?v=vVaoOAVm27o Vor Angst und Schmerz schreiende Kinder, lachende und Allahu Akbar rufende Erwachsen. Und dies sind Beschneidung bei denen die Kinder eine Betäubung erhalten. Andere Videos zeigen die vollständig betäubungslose Organentnahme. Minutenlang. Eines das ich gesehen habe, zeigt ein jämmerlich in Todesangst schreiendes Kind (etwa 10 Jahre alt) dem gerade die Eichel amputiert wurde. Wie Prof. Merkel dokumentierte, (http://www.ethikrat.org/dateien/pdf/plenarsitzung-23-08-2012-merkel-ppt.pdf ) ein regelmäßiger Vorgang. Hier das Wort selten einzuflechten, um einen geringen Schaden zu suggerieren unterlasse ich bewusst. Die Ausstellung soll „vor allem die kulturhistorischen Hintergründe des Rituals thematisier[en]“, so der Anspruch. Ich sehen „behutsamen Präsentation“, „meine Anregungen annehmen“, „wandernde Gesprächskreise“, „neuester Erleuchtungsstechnik“, „Zitat aus dem ersten Buch Mose“, „Round-Table-Trialogs“, „ überraschenden Einblick“, „Körperzeichen“. Historische Darstellungen haben zunächst dem Anspruch der wahrheitsgemäßen Faktendarstellung zu genügen. Die Ausstellung scheint mir dafür ungeeignet.

3. Das Jüdische Museum zeigt in der Ausstellung “Haut ab! Haltungen zur rituellen Beschneidung” auch die Dokumentation „Cut. Slicing through the myths of circumcision“. In dieser interviewt Eliyahu-Ungar-Sargon den Rabbi Hershy Worch. Dieser äußert sich darin folgendermaßen:
Zitat: „Rabbi Worch: Es tut weh. Es ist Missbrauch. Es traumatisiert. Und wenn jemand, der nicht in einem Bund ist, das tut, sollte man ihn einsperren. Ich glaube, dass niemand eine Entschuldigung dafür vorbringen kann, ein Kind zu verstümmeln, einen Teil seines Geschlechtsteils zu rauben. Wir haben keine Rechte über die Körper anderer Menschen, und die Rechte eines Babys müssen geschützt werden. Ich glaube, dass jeder, der ein Baby beschneidet, Missbrauch begeht, es sei denn, es liegen zwingende medizinische Gründe wegen einer Komplikation vor und ein Urologe sagt: Dieses Baby muss beschnitten werden. Andernfalls, warum?
Eliyahu-Ungar-Sargon: Also wie kann dieser Bund Sie von Ihrer ethischen Verantwortung entbinden, die Sie gerade so wortgewandt dargelegt haben? Wie schafft es Ihr Bund, dass der Begriff nicht auf Sie zutrifft? Wie können Sie behaupten, sich nicht des Missbrauchs schuldig zu machen?
Rabbi Worch: Ich bin ein Täter. Ich missbrauche Kinder, weil ich in einem Bund mit Gott bin. Und letzten Endes gehört Gott meine Moral. Ihm gehört mein Körper. Und ihm gehört meine Vergangenheit und meine Zukunft, und das ist die Bedeutung dieses Bundes; dass ich zugestimmt habe, die Schmerzen und die Rechte und das Trauma meines Kindes zu ignorieren, um in diesen Bund einzutreten.“ Zitat Ende.
Ich möchte festhalten, dass ich mit dem Rabbi bzgl. der schwere der Tat übereinstimme. Rabbi Worch fordert aber eine unterschiedliche rechtliche Bewertung, und zwar in Abhängigkeit von der Weltanschauung des Täters. „Und wenn jemand, der nicht in einem Bund ist, das tut, sollte man ihn einsperren.“ Dies widerspricht nicht nur der menschenwürdebasierten deutschen Verfassung, sondern den allgemeingültigen von mir bedingungslos anerkannten Menschenrechten, die eine Gleichbehandlung aller Menschen fordert. (Art. 7 Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte http://www.humanrights.ch/de/internationale-menschenrechte/aemr/text/artikel-07-aemr-rechtsgleichheit)

Und ich höre Primo Levi sagen: „Hier gibt es kein Warum.“

Das verabsolutierte Recht auf körperliche Unversehrtheit gegenüber Freiheitsrechten ist die herausragende Lehre aus dem Holocaust. Mehr noch, es ist die Vorbedingung, diesen zu verhindern.
Prof. Dr. Hans Michael Heinig, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Kirchenrecht an der Georg-August-Universität Göttingen, kritisiert die Erklärung von Rolf Schwanitz, die dieser zur Abstimmung im Deutschen Bundestag abgab. (http://www.theo-web.de/zeitschrift/ausgabe-2014-01/04.pdf) Schwanitz: "Die Rechte des Kindes werden im Regierungsentwurf zugunsten der Rechtssicherheit religiöser Gewohnheiten bewusst verleugnet. Dazu ist auch das Parlament nicht legitimiert, denn dies ist mit der Wertestruktur des Grundgesetzes nicht vereinbar. Deshalb kann ich diesen Gesetzentwurf nur als unrichtiges Recht, nur als gesetzliches Unrecht begreifen." Die bei Heinig Empörung erzeugende Bezugnahme auf die Formel vom "gesetzlichen Unrecht" die "bekanntlich Gustav Radbruch prominent gemacht [hat], der damit die nationalsozialistische Rechtsperversion brandmarken wollte" möchte ich hier ausdrücklich unterstützen. Derselbe Heinig, der sich an dieser Stelle echauffiert, versteigt sich unter II. zu folgender Eigendefinition der Fairness: "Fairness heißt: Die grundlegenden freiheitsschützenden Regeln des Verfassungsrechts und die die Rationalität juristischen Urteilens sichernden Anleitungen der Verfassungsdogmatik zu beachten. Etwa: die Wahrnehmung eines Freiheitsrechts nicht (wie von einigen Kollegen aus dem Strafrecht gefordert) unter den Vorbehalt objektiv-rationaler Nutzenkalküle zu stellen." Nun können Sie sich ja mal als Juden fragen, ob bspw. das Leben eines Juden einen objektiv-rationalen Nutzen besitzt, also einen objektiv-rationalen Wert vorzuweisen hat, der als Vorbehalt bei der Wahrnehmung eines Freiheitsrechts einzukalkulieren ist. Die Menschenwürde ist der höchste objektiv-rationale Wert, den unsere Verfassung setzt. Die nachfolgenden Rechtsnormen konkretisieren diese objektiv-rationalen Werte. Unser gesamtes Rechtssystem ist nichts anderes als die Nutzenkalkulation eben dieser miteinander in Beziehung tretenden objektiv-rationalen Werte zur Sicherstellung der Menschenwürde als höchstes Ziel.
Die Wahrnehmung von Freiheitsrechten ist in unserer menschenwürdebasierte Verfassung ausdrücklich an die Wahrung der Rechte anderer Menschen gekoppelt: Art. 2 Abs. 1 GG „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.“
Die Forderung Heinig´s zöge damit folgende Änderung im Gesetzestext nach sich: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit.“ Nur Halbsatz eins bestünde weiter. Die Grenzen der Entfaltung der Persönlichkeit des Einzelnen werden damit von nichts anderem mehr als der Macht der Persönlichkeit des Einzelnen bestimmt. Dies ist die Beseitigung des Rechtsstaates. Heinig zeigt damit die Vorbedingung für eine widerspruchsfreie Eingliederung von § 1631d BGB in unser Rechtssystem. Es ist die Beseitigung von Rechtssystem und Menschenwürde.

"Jüdische Mütter und Väter gehen für ihre Kinder buchstäblich durchs Feuer [...] das haben sie auch schon tun müssen" ist die oft wiederholte, wahrheitsgemäße, zur Floskel degradierte Aussage, welche Dieter Graumann in der Beschneidungsdebatte einsetzte, um das natürliche, richtige ethische Empfinden, dass sich unmittelbar gegen die Beschneidung erheben muss, auszuhebeln. Die Bewertung muss unterdessen eine andere sein: § 1631d BGB ist auf Grund der Beseitigung der Lehren, die aus der systematischen Vernichtung von Millionen Menschen zu ziehen waren, der letzte Tritt, den die Opfer des Holocausts in den Verbrennungsofen erhalten.

7. Mai 2015 - Worldwide Day Of Genital Autonomy

7. Mai 2015 - Worldwide Day Of Genital Autonomy
http://genitale-selbstbestimmung.de
Kundgebung in Köln am 7.5.2015, Beginn: 11:00 Uhr Landgericht, Luxemburger Str. 101, Zentrale Kundgebung: 12:45 Uhr, Wallrafplatz am WDR-Funkhaus
Rednerliste 2015 http://genitale-selbstbestimmung.de/rednerliste-2015/

Circumcision as a primary HIV preventive: Extrapolating from the available data
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/17441692.2015.1016446
No consistent association between presence of HIV infection and circumcision status of adult males in general populations was found. When adjusted for other factors, having a foreskin was not a significant risk factor. This undermines the justification for using circumcision as a primary preventive for HIV infection.

»Es wäre aber in diesem Falle die beste Lösung, wenn ein Mädel käme.« Einblicke in eine innerjüdische Beschneidungsdebatte aus dem Jahr 1919 - Blogerim Aus dem Alltag des Jüdischen Museums Berlin (15.03.2015)
http://www.jmberlin.de/blog/2015/03/innerjuedische-beschneidungsdebatte/
Was Fritz Wachsner wohl sagen würde, wenn er wüsste, dass er heute als schlimmster Antisemit eingestuft werden würde. Schlimmer als jene, die ihn vernichtet haben. Was würde er zu dem Stellenwert sagen, dem menschliches Leben in der jüdischen Religion beigemessen wird.

New controversy about circumcision raising eyebrows - Fox News (23.03.2015)
http://www.foxnews.com/health/2015/03/23/new-controversy-about-circumcision-raising-eyebrows/
"When you go into a hospital, do you expect the hospital and biotech industries to make a profit from your surgical specimens? Well in the case of circumcision, your child’s foreskin could be making thousands of dollars for the biotech industry. A baby’s foreskin is full of cells, called fibroblasts, that produce structural proteins like collagen. When fibroblasts are extracted, multiple products can be developed, such as artificial skin for plastic surgery, injectable wrinkle treatments and even skin creams that sell for hundreds of dollars per jar. [...] Circumcision continues to be a controversial topic, but the majority of people don’t realize that many of the byproducts from human bodies translate to big bucks for biotech companies."

Heute sind es eben nicht mehr nur Lampenschirme und Seife, sondern es eine umfangreiche Produktpalette für das "große Geld für Biotech-Unternehmen", die aus der Menschenhauternte entsteht. Die konsequente Umsetzung der von Wolfgang Thierse gesetzten "materiellen Dimension".

Warum ich für Parallelgesellschaften bin - Hannes Stein, Die Welt (11.04..2015)
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article139378365/Warum-ich-fuer-Parallelgesellschaften-bin.html
Hannes Stein: "metzitza be-peh" "Einige Säuglinge sind daran gestorben." "Und es klappt trotz Ärger seit Jahrhunderten gut."

Etwas "klappt" also "gut" wenn jüdische Kinder dabei sterben. Die toten Kinder werden als "Ärger" bewertet. Man kann dem Autor jedenfalls nicht vorwerfen, sein Menschenrechtsverständnis nicht zu 100% offengelegt zu haben.

GEO-Reportage 07 Juli 2015, Ein Einschnitt fürs Leben? Über die WHO-Beschneidung. Ein medizinisches Experiment an der schwarzen Bevölkerung in Afrika, das in "in einem beispiellosen Desaster enden" könnte.

GEO-Reportage 07 Juli 2015, "Ein Einschnitt fürs Leben?" von Michael Obert
http://www.obert.de/text/sambia/
http://www.obert.de/fileadmin/user_upload/text/pdf/Sambia.pdf
http://shop.geo.de/einzelhefte/geo/geo-nr-07-2015.html
"DIE WELTGESUNDHEITSORGANISATION will 20 Millionen Männer im südlichen und östlichen Afrika beschneiden lassen. [...] Es ist ein beispielloser Vorgang [...] Er könnte in einem beispiellosen Desaster enden. [...] In Sambias Nachbarland Simbabwe hat die Regierung bereits bekannt gegeben, dass mehr beschnittene als unbeschnittene Männer HIV-positiv sind. Auch in Malawi, das ebenfalls an der WHO-Kampagne teilnimmt, fiel der letzte nationale Gesundheitsbericht verheerend aus: Unter Beschnittenen ist die HIV-Rate um etwa 30 Prozent höher als unter Unbeschnittenen. [...] EINE UNTERSUCHUNG IN UGANDA zeigt, wie fatal diese Entwicklung ist: Unter Frauen von beschnittenen Männern hat die HIV-Rate innerhalb von sechs Monaten nach der Beschneidung drastisch zugenommen - um 61 Prozent. [...] Die meisten sambischen Schwulen glauben, eine Beschneidung schütze auch sie vor HIV", sagt ein homosexueller Menschenrechtler in Lusaka, der anonym bleiben will. „Wir verzichten auf Kondome und sterben wie die Fliegen."

Diese Folgen waren absehbar. Wenn man eine Strategie zur systematischen Dezimierung der schwarzafrikanischen Bevölkerung entwickeln müsste, hätte man im WHO-Beschneidungsprogramm einen Königsweg gefunden. Eine Vorgehensweise auf Tierexperimentniveau. Homosexuelle Männer sind besonders betroffen. Auch die moralbasierte Selektion wird vom Programm erfüllt. Was wird wohl passieren, wenn diese Menschen aufwachen und feststellen, dass das Beschnitten-Sein nun zwar der Normalzustand in diesem Land, aber das Gegenteil der versprochenen Zielsetzung eingetreten ist und sich für den Westen, hier Europa, noch der wie zufällig eintretende Vorteil ergibt, dass ein toter Afrikaner natürlich nicht als Flüchtling vor unserer Haustür stehen kann. Wenn die vollständige Beschneidung der Bevölkerung in diesen Ländern gelingt, die versprochenen positiven Wirkungen aber ausbleiben, ist für diejenigen, die übrig bleiben, das einzige Ergebnis eingetreten: Eine dezimierte afrikanischen Bevölkerung, die beschnitten ist.

Auch der Humanistiche Pressedienst (hpd) hat sich des Themas angenommen: "Tödlicher Beschneidungslobbyismus in Sambia" (http://hpd.de/artikel/11878) und schreibt: "Da stellt sich die Frage: wenn das alles bekannt ist, weshalb forcieren WHO und UN weiterhin die Kampagne? Für die Regierungen der betroffenen Länder stellt sich die Situation einfach dar: "Die Hilfsindustrie, die rund um die Aids-Epidemie entstanden ist, ist nach der Regierung der zweitgrößte Arbeitgeber." Warum, fragt auch der GEO-Artikel, "warum riskieren WHO und die Vereinten Nationen eine Katastrophe? Warum setzen sie ihre gewaltigen Budgets nicht ein, um Kondome populärer zu machen?" Antwort auf diese Fragen bekam der Autor des Artikel jedoch trotz mehrfacher Nachfragen von der Weltgesundheitsorganisation nicht."

Daraus ergibt sich eine Schlussfolgerung mit Sicherheit. Der Schutz der Menschen ist nicht das höchste Ziel. Dieser Meinung ist scheinbar auch Chilufya Tayali: "To me this circumcision campaign is a total misplacement of resources in the fight against STIs/HIV/AIDS and unwanted pregnancies. [...] Mr. Tayali stated that Zambia risked propagating agendas that were not amenable to their well-being but served the interest of whoever the donor was.” (http://www.mwebantu.com/2015/08/12/all-men-must-be-circumcised-says-chilufya-tayali/) "In Israel bereitet man jetzt die Ausweitung der Beschneidungsprogramme auf die Industrieländer vor" (https://www.beschneidungsforum.de/index.php?page=Thread&threadID=5973) Das Interesse, den beschnittenen Zustand als weltweiten Normalzustand zu etablieren, wird in jedem Fall bedient.

http://beschneidung.die-betroffenen.de/blog/doppelter-rechtsbruch-organisierte-kindesentfuhrung-und-zwangsverstummelung/

Circumcision disaster: Malawi HIV infection rate doubles - Malawi24 (04.08.2015)
http://malawi24.com/2015/08/04/circumcision-disaster-malawi-hiv-infection-rate-doubles/

To me this circumcision campaign is a total misplacement of resources in the fight against STIs/HIV/AIDS and unwanted pregnancies.” http://www.mwebantu.com/2015/08/12/all-men-must-be-circumcised-says-chilufya-tayali/

Im Elisabeth-Krankenhaus in Essen werden medizinisch nicht notwendige Eingriffe an Jungen nicht mehr vorgenommen. Aufklärungsgespräche werden genutzt.

Warum eine Klinik in Essen Beschneidungen verweigert - WAZ (22.07.2015)
http://www.derwesten.de/staedte/essen/warum-eine-klinik-in-essen-beschneidungen-verweigert-id10906917.html
"Ein Entscheidung des Landgerichts Köln aus dem Jahr 2012 hatte den Prozess in Gang gebracht. Dort war die Beschneidung als rechtswidrig verurteilt worden. Die Bundespolitik kreierte anschließend einen legalisierenden Ausweichpararafen. Daraufhin formulierte die Gesellschaft für Kinderchirurgie eine Richtlinie mit dem Credo: Nicht alles, was gesetzlich erlaubt ist, ist medizinisch vertretbar. [...] „Diese Richtlinie setzen wir um“, erklärt Peter Liedgens und ergänzt: „Wir wollen dabei nicht Rechthaber sein.“ Die religiöse Komponente der Rituals, das vor allem im muslimischen und jüdischen Glauben einen Stellenwert genießt, spielt bei dem Gespräch keine Rolle. Im Elisabeth-Krankenhaus, so die Schätzung, sind 50 bis 70 Prozent der interessierten Eltern muslimischen Glaubens. „Wir wollen medizinische Fakten liefern. Wir geben eine Empfehlung ab“, erklärt der Arzt. Da geht es um die schmerzhaften körperlichen und seelischen Folgen des Eingriffs bei den Kindern. „Die erleben unsere Krankenschwestern schon in den Stunden und Tagen nach den Eingriffen mit“, so der Chefarzt. Diese Folgen sind den Eltern oft nicht bewusst. [...] Die Klinik für Kinderchirurgie im Elisabeth-Krankenhaus ist längt nicht die einzige, die den Eingriff verweigert. Es gibt Absprachen mit der Uniklinik, die ähnlich vorgeht, und mit Krankenhäusern in Herne, Bochum und Oberhausen. In den Dialog wurden auch niedergelassene Kinderärzte und Kinderchirurgen einbezogen. [...] Ein Viertel der Eltern überzeugen wir in etwa. Sie nehmen Abstand von dem Eingriff. Drei Viertel überlegen es sich zumindest noch mal“, schätzt der Essener Mediziner.

Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung - Rheinisches Ärzteblatt (08/2015)
https://www.aekno.de/downloads/archiv/2015.08.023.pdf
"Selbst eine Operation abzulehnen, gleichzeitig aber auf einen operationswilligen Kollegen zu verweisen, das ist für Kölker heute keine Option mehr, denn bei der Beschneidung handele es sich um eine Körperverletzung. [...] Die Beschneidung sei „eine absichtsvolle und gewollt schmerzhafte Schädigung des kindlichen Genitalis“, machte Eckert seinen Standpunkt klar. [...] Die medizinisch nicht-indizierte Amputation des Präputiums erfülle alle Kriterien sexualisierter Gewalt. [...] Nur in Ländern, in denen Jungen beschnitten werden, ist auch die Beschneidung von Mädchen ein Thema. Auf diesen Zusammenhang machte auf dem Symposium Dr. Andrej V. Bobyljow, Dozent, Kinderchirurg und Pfarrer aus Moskau, aufmerksam: „Es gibt keine Frauenbeschneidung ohne Männerbeschneidung“, sagte er. [...] Kritik an der Praxis der Genitalbeschneidung bei Jungen übte auch Professor Dr. Matthias Franz, stellvertretender Leiter des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uniklinik Düsseldorf: „Es scheint, als gälte die Aufklärung, die UN-Kinderrechtskonvention und das Grundgesetz nicht für kleine Jungen. Und es scheint, als hätte man angesichts des Machtanspruchs religiöser Phantasiesysteme schon wieder vergessen, dass Erwachsene an den Genitalien von Kindern nichts zu suchen haben, und dass man Kindern nicht wehtut.“ Das Kind habe ein Recht auf körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung. [...] Jungen vor einer Amputation zu schützen, sei letztlich eine zivilisatorische Haltungsfrage. [...] Kosmetikunternehmen machen derweil Geschäfte mit Vorhäuten: Erwachsene tragen die daraus hergestellten Anti-Aging- Produkte auf ihren Körper auf in der Hoffnung, möglichst lange jung, faltenfrei und attraktiv zu bleiben."

Die Rechtfertiung der jüdischen Beschneidung (Brit Mila) mit der Kinderprostitution

We Asked a Mohel About Changing Attitudes Toward Circumcision
http://www.vice.com/read/we-asked-a-mohel-about-changing-attitudes-toward-circumcision-293

Der nachfolgende Beitrag hat sich in einer Forumsdiskussion ergeben.

Rabbi Meir Sultan: "The second reason [they gave] is trauma. It causes trauma to the baby. You know, long-lasting, psychological repercussions [...] What I said back to them at the time was, "You know, there's so much child sex slavery happening right now, trafficking in third world countries."

Forenteilnehmer: "Ja sixtas, ist doch wohl immer noch besser als Kinderprostitution!? (das ist ja auch die einzige Alternative zur Genitalverstümmelung)"

Das müssen wir nur von der richtigen Seite betrachten. Wann ist das Inbeziehungsetzen zweier Handlungen, um das Maß des ihnen wesentlich Gemeinsamen miteinander zu vergleichen, sinnvoll? Ersetzen wir dazu die im durch den Rabbiner durchgeführten Vergleich vorhandene Brit Mila durch andere Handlungen.

  1. Der Entwicklungshelfer, der sich aufopfert, um die Wasserversorgung für eine Region sicherzustellen. Er sagt: "Mein Handeln ist gerechtfertigt, solange es Kinderprostitution gibt." Abwegig.
  2. Der Hausbesitzer, der sein Haus streicht. Er sagt: "Mein Handeln ist gerechtfertigt, solange es Kinderprostitution gibt." Abwegig.
  3. Jedermann, der morgens aufsteht sich ankleidet und arbeiten geht. Er sagt: "Mein Handeln ist gerechtfertigt, solange es Kinderprostitution gibt." Abwegig.
  4. Der Arzt, der die medizinisch notwendige, aber möglicherweise auch psychisch traumatisierende Operation durchführt. Er sagt: "Mein Handeln ist gerechtfertigt, solange es Kinderprostitution gibt." Abwegig.

Abwegig warum? Weil alle diese Handlungen keine Verbrechen sind. Dem Nicht-Verbrechen fehlt die für den Vergleich mit einem Verbrechen notwendige, wesentliche, in ihrem Ausmaß zu vergleichende Qualität, ein Verbrechen zu sein. Die jüdische Beschneidung, wie hier durch den Rabbiner vorgenommen, an der Kinderprostitution zu relativieren und zu rechtfertigen, hat also die Anerkennung des Verbrechenscharakters der Brit Mila zur Voraussetzung. Er ordnet die jüdischen Beschneidung dorthin ein, wo sie hingehört. In eine Reihe mit anderen Verbrechen. Begrüßen wir das.

In der menschenwürdebasierten Rechtsordnung ist die Menschenwürde der Maßstab, an dem sich menschliches Handeln ausrichtet. In der Weltanschauung dieses Rabbiners ist aber dieser Maßstab offensichtlich nicht die Menschenwürde, sondern das Verbrechen. Und hier nicht irgendein Verbrechen, sondern eines der grausamsten, widerwärtigsten und verabscheuungswürdigsten Verbrechen, das vorstellbar ist. Die sexuelle Versklavung von Kindern. Eine Weltanschauung, die es ermöglicht ein Verbrechen zum Maßstab zu wählen, um in der Schwere darunter liegende Verbrechen nicht etwa zu verhindern, sondern zu ermöglichen? Kann das sein? Eine Weltanschauung zu "wollen" (Ihr seht ich zitiere schon), "in der wir die Freiheit haben, schreckliche Sünden und grausamste Verbrechen zu begehen" und in der "es uns" genau deshalb "viel besser" "geht"? Das kann nicht sein? Das ist unmöglich? Fragen wir Rabbiner Arie Folger, der offenbar die Ideologie für Rabbi Meir Sultan liefert. http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/18548

Ich distanziere mich von dieser Ideologie. In meiner Weltanschauung ist die Menschenwürde der Maßstab. Wie nennt man doch gleich Menschen, denen es "viel besser geht" bei der Wahrnehmung von Zuständen, in denen die Freiheit besteht "schreckliche Sünden und grausamste Verbrechen zu begehen"? Das sind Sadisten, klinische Soziopathen.

Abschließende Frage: Wenn die "Menschheit" in einer Welt leben will(!) "in der wir die Freiheit haben, schreckliche Sünden und grausamste Verbrechen zu begehen" und in der es den Menschen "viel besser" "geht", was heißt dies für die Opfer dieser Verbrechen oder gar die des Holocausts? Denn das sind Menschen und somit Teil der Menschheit. Welche Rolle hätte dann Adolf Hitler dabei? Was heißt dies außerdem für die sexuell versklavten Kinder? Die Beantwortung der Fragen ergibt die vollständige Pervertierung all dessen, was wir als menschlich ansehen. In den beschneidungsbefürwortenden Weltanschauungen (nicht in allen Religionen!) ist scheinbar alles möglich, bis hin zu der Aussage, dass ein Aufschieben der Beschneidung bis zum 18. Lebensjahr schlimmer ist als der Holocaust selbst. http://hpd.de/node/14033

„Kindheit ist keine Krankheit“ - WAZ (30.08.2015)
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-siegen-kreuztal-netphen-hilchenbach-und-freudenberg/kindheit-ist-keine-krankheit-id11041912.html
Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ): "Beschneidung Ein ganz wichtiges Thema in meiner Amtszeit. Es gab viele Diskussionen bis hin zum Euro­parat. Wir haben jetzt – aus ­Rücksicht auf die jüdischen ­Mitbürger – ein Gesetz, das die ­Beschneidung von Jungen erlaubt, auch durch Nicht-Mediziner. Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch. ­Inter­national wird diskutiert, dass ­Jungen das gleiche Recht auf ­körperliche Unver­sehrtheit haben wie Mädchen. Es gibt kein geteiltes Menschenrecht. Aus medi­zinischen und ethischen Gründen ist es nicht ver­tretbar, die Vorhaut zu entfernen, ohne dass da ein krankhafter Befund vorliegt."

Circumcision advice updated by Canadian Paediatric Society

Canadian Paediatric Society Newborn male circumcision (08.09.2015)
http://www.cps.ca/en/documents/position/circumcision

Brian D. Earp zur Canadian Paediatric Society (13.11.2015)
http://www.researchgate.net...newborn_male_circumcision

Canadian Pediatric Society recommends against circumcision - Circinfo.org
http://www.circinfo.org/CanadaCircumcisionPolicy.html

Malawians blasts the US: ‘We don’t need aid for circumcision’ - Malawi24 (25.10.2015)
http://malawi24.com/2015/10/25/malawians-blasts-the-us-we-dont-need-aid-for-circumcision/
"Malawians have questioned the motives of the US and other Western NGOs that are promoting circumcision despite evidence showing that the questionable initiative does not reduce HIV as claimed. Vetting their anger and frustrations on social media, the people took to task the US for “prioritizing sex” and not real development."

Auch hier schon zur Infragestellung der Motive für die Beschneidung dort.

Ontario newborn bleeds to death after family doctor persuades parents to get him circumcised

Ontario newborn bleeds to death after family doctor persuades parents to get him circumcised - National Post (25.10.2015)
http://news.nationalpost.com/health/ontario-newborn-bleeds-to-death-after-family-doctor-persuades-parents-to-get-him-circumcised

Tunis: Ein Kind verlor seinen Penis nach der Beschneidung - Kapitalis (23.10.2015)
http://kapitalis.com/tunisie/2015/10/23/tunis-un-enfant-perd-son-penis-suite-a-une-circoncision/

Meine Sperrung im Bronski – das FR-Blog vom 19.11.2015

Am 19.11.2015 erfolgte meine Sperrung beim Bronski – das FR-Blog. Die Sperrung erfolgte auf Grund des/der nachfolgenden (zwei) nicht veröffentlichen Kommentars/e von mir. Die Begründung zur Notwendigkeit dieser Stellungnahme hier ergibt sich aus der "Auslegungsmöglichkeit" (s. u.) sowie aus der begründungsfreien Anschuldigung des Moderators gegen mich: "der an antimuslimische Hetze grenzt und die Attentate von Paris dafür instrumentalisiert".

Kommentar 1:

57 JaM 18. November 2015 12:04 http://frblog.de/paris1/#comment-38356

JaM: "fundamentalistischen Religionshassern"

Wenn man mit dem Verstand am Ende ist, erklärt man den anderen eben zum fundamentalistischen Hasser. Die Demagogie der reinen menschlichen Abwertung. Wollten wir nicht aus der Geschichte lernen?

JaM: "Im Augenblick kommt es darauf an, dass alle Menschen guten Willens zusammen den Terror verurteilen und unsere offene Gesellschaft verteidigen, wie es in München am kommenden Freitag bei einer vom Münchner Forum für Islam initiierten Kundgebung geschehen wird, die von der gesamten Zivilgesellschaft – einschließlich der Religionsgemeinschaften – mitgetragen wird."

Sehr gut. Woher wissen Sie im Voraus, dass diese Kundgebung von der "gesamten Zivilgesellschaft" "mitgetragen wird"? Wollen Sie Menschen, die möglicherweise Kritik an der Veranstaltung üben könnten, schon mal vorsorglich aus der zivilisatorischen Gemeinschaft ausschließen?

58 Werner Engelmann 18. November 2015 12:49 http://frblog.de/paris1/#comment-38357

Werner Engelmann: "Ich sehe nicht, warum Folgebeiträge, die eben dasselbe tun, anders eingeordnet werden sollen."

Dass nicht ich das Thema fortgeführt habe, sondern JaM dieses erneut ansprach und ich nur darauf reagiert habe und wegen der Unterstellung auch musste, scheint Sie nicht zu interessieren. Dass Sie nicht sehen, dass die Freischaltung also aus der Notwendigkeit der Fairness heraus erfolgte, wundert mich aber nicht. Wessen wesentliche Zielsetzung sich in einer Diskussion "vor einem Hintergrund, der zumindest Menschen, die sich noch einen Rest an Empathiefähigkeit bewahrt haben, zu tiefst erschüttert" darin erschöpft, nicht anzuecken ("erheblich angeeckt sind"), der will wohl eher als zukünftige Opfer zu vermeiden sich selbst schützen. Die Tatsache so etwas innerhalb eines Gespräches überhaupt zu assoziieren und es dann auch noch zu verwenden, disqualifiziert Sie ohnehin für jede ernstzunehmende und möglicherweise gegen Widerstände zu führende Diskussion. Damit können Sie möglicherweise Fünfjährige einschüchtern und zum Stillschweigen bringen.

Werner Engelmann: "Versteht sich, dass ich auf eine solche Ebene auch künftig nicht eingehen werde."

Das ist von Ihrem Kindergärntnerniveau aus leider auch nicht möglich. Hybris äußert sich z. B. durch die vermessene Annahme seine Behauptungen nicht mehr begründen zu müssen und diese durch abwertende Metaphern ersetzen zu können. Sie sind die personifizierte Hybris.

@JaM Was wird das Münchner Forum für Islam dazu sagen?

"Türkische Fans buhen Schweigeminute aus - und rufen dann "Allahu Akbar"
http://www.focus.de/sport/videos/unfassbare-szenen-gegen-griechenland-im-video-tuerkische-fans-buhen-schweigeminute-aus-und-rufen-dann-allahu-akbar_id_5092839.html
Vorsicht! Nur nirgends anecken.

61 Bronski 18. November 2015 15:40 http://frblog.de/paris1/#comment-38360

Bronski: "der an antimuslimische Hetze grenzt und die Attentate von Paris dafür instrumentalisiert"

Argumentfreie Absurdität. Begründen Sie warum das Hetze sein soll. Wenn Sie es könnten, hätten Sie es sicher schon gemacht.

Bronski: "Sie haben nämlich bisher noch keine Position zu den Attentaten bezogen."

Unter dem Risiko der persönlichen Diffamierung, an der Sie sich nun auch noch fröhlich beteiligen, arbeite ich an der Ursachenaufdeckung. Da die Ursachenaufdeckung der Vermeidung von Terroranschlägen dient, ist dieses Streben gleichzeitig eine Positionierung. Allerdings eine die über die ausschließliche Mitleidsbekundungen hinausgeht. Ich bin mir sicher, andere Menschen erkennen das. Was nützt der Mitleidsbekunder, der die Ursachen letztlich nicht konsequent aufdecken will oder diese sogar zu vertuschen sucht.

Auf eine darstellerische Positionierung meines Mitleides und meiner Verurteilung der Anschläge habe ich gerade hier verzichtet, weil sich beides für denjenigen, der meine Beiträge kennt, zwingend von selbst ergibt. Warum sollte ich etwas, das sich zwingend von selbst aus meiner Person ergeben muss, einem anderen gegenüber versichern? Das könnte ja nur den Grund haben, dass eine Infragestellung auch nur möglich wäre.

Meine als bekannt vorauszusetzende Position zu den Anschlägen zu versichern ist also bestenfalls überflüssig. Die Ursachenaufdeckung ist es offenbar ganz und gar nicht.

Kommentar 2:

"@alle

Bronski hat mich in 61 http://frblog.de/paris1/#comment-38360 aufgefordert, "Position zu den Attentaten" zu beziehen. Meinen Beitrag dazu hat er leider nicht veröffentlicht. Mich zuerst zu einer Stellungnahme aufzuforden, diese dann aber nicht zu veröffentlichen, eröffnet selbstredend die Auslegungsmöglichkeit, ich würde eine solche Stellungnahme wegen einer indifferenten oder sogar anschlagsbefürwortenden Haltung scheuen. Eine solche Konstellation als Moderator zuzulassen, ist unverantwortlich."

Kommentar 2 wurde dann vom Moderator Bronski folgendermaßen kommentiert:

"Herr Wasmund, Sie sind in Ihrem Antwortkommentar erst lang auf vorangegangene Äußerungen anderer Kommentatoren eingegangen, obwohl ich gesagt hatte, dass wir diese Diskussion nicht weiter verfolgen werden, und meine Bitte, sich zum Thema der Diskussion selbst — das nicht der Islam, nicht Religionskritik, nicht Beschneidung ist –zu äußern und etwas zu den Anschlägen zu sagen, was ja nun wirklich denkbar einfach gewesen wäre, haben Sie mit der Bemerkung abgetan: „Meine als bekannt vorauszusetzende Position zu den Anschlägen zu versichern ist also bestenfalls überflüssig.“ Es ist Ihr Recht, so was zu schreiben. Ich schließe Sie jedoch hiermit unter Anwendung der Blog-Regel Nr. 5 von allen weiteren Diskussionen im FR-Blog aus, auch von künftigen Diskussionen zum Thema Beschneidung. Bronski" Screenshot

Anschließend an meine Sprerrung eröffnet Moderator Bronski den Themenstrang "Das FR-Blog — ein Ort des Austausches". Ein Moderator der anderen antimuslimische Hetze und sogar die Instrumentalisierung der Anschläge von Paris einerseits vorwirft, dies also behauptet, für den argumentativen Nachweis dieser Behauptung dann aber jeden Buchstaben verweigert, fordert gleichzeitig auf "Argumente und Positionen anderer Userinnen und User in respektvoller Weise einzugehen."

Wer einen solchen Widerspruch nicht von selbst erkennt, der muss natürlich Kommentatoren wie mich, für den der Meinungsaustausch absolut zwingend an das Argument, an das "Warum" gebunden ist, irgendwann sperren. Weiterhin sollte sich der Moderator fragen, wie es sich mit dem Anspruch eines Meinungsausstausches vereinbaren lassen soll, die Formulierung von Kommentaren innerhalb des Horizontes anderer Menschen - hier des Moderators - unterbringen zu müssen. Ich formuliere meine Stellungnahme zu den Anschläge genau so, wie ich das für richtig halte. Dass ich meine Haltung dazu eben genau nicht mit dem von Moderator Bronski herauszitierten Satz "abgetan", sondern diesen zuvor ausführlich BEGRÜNDET habe, scheint diesem "entgangen" zu sein. Das nennt man dann wohl zielgerichtete selektive Wahrnehmung. Weiterhin wird der Moderator wohl kaum annehmen können, dass man sich ohne jede vorgenomme Begründung als "fundamentalistischen Religionshasser" bezeichnen lässt. Dann muss er solche unbegründeten (und deshalb dann) Beleidigungen vorher löschen, sonst provoziert er die Eskalation selbst. Dass ich ein solcher nicht bin, geht aus meiner Verteidigung des muslimischen Kopftuches eindeutig hervor. Welches Bild ergibt sich weiterhin, wenn der Moderator zum Diskussionteilnehmer wird, vollständig begründungsfreie Anschuldigungen erhebt, die Antwort darauf löscht und den Diskussionsteilnehmer dann einfach durch Sprerrung verschwinden lässt?

Vielleicht denkt Moderator Bronski in Zukunft an diese Sperrung zurück, wenn er das "Warum", welches er mir verweigert, für sich selbst einfordert. Vielleicht wird ihm ja dann bewusst, wie sehr das Argument nicht nur den Meinungsaustausch, sondern sein eigenes Sein bedingt.

Arthur Schopenhauer: Eristische Dialektik: "Die einzig sichere Gegenregel ist daher die, welche schon Aristoteles im letzten Kapitel der Topica gibt: Nicht mit dem Ersten dem Besten zu disputieren; sondern allein mit solchen, die man kennt, und von denen man weiß, daß sie Verstand genug haben, nicht gar zu Absurdes vorzubringen und dadurch beschämt werden zu müssen; und um mit Gründen zu disputieren und nicht mit Machtsprüchen, und um auf Gründe zu hören und darauf einzugehn; und endlich, daß sie die Wahrheit schätzen, gute Gründe gern hören, auch aus dem Munde des Gegners, und Billigkeit genug haben, um es ertragen zu können, Unrecht zu behalten, wenn die Wahrheit auf der andern Seite liegt. Daraus folgt, daß unter Hundert kaum Einer ist, der wert ist, daß man mit ihm disputiert."

In der Sendung Menschen bei Maischberger vom 24.11.2015 berichtet die Berliner Autorin Güner Balci, wie moderate Muslime von anderen Muslimen bedroht werden, weil sie die Vorschriften des Islams nicht einhalten. Kritik gegenüber dem Islam zu erheben und Reformationen zu fordern, ist also dringend angesagt. Nicht hingegen, Kritiker als Religionshasser zu bezeichnen.

Krankenkasse erstattet Kosten für Geräte zur Vorhaut-"Wiederherstellung"

Krankenkasse erstattet Kosten für Geräte zur Vorhaut-"Wiederherstellung" - Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. (28.10.2015)
http://beschneidung.die-betroffenen.de/blog/krankenkasse-erstattet-kosten-fur-gerate-zur-vorhaut-wiederherstellung/

Knabenbeschneidung Eine Erörterung aus rechtlicher Sicht - Prof. Dr. Marianne Schwander (04/2014)
http://www.humanrights.ch/upload/pdf/140522_Schwander_Knabenbeschneidung.pdf
Prof. Dr. Schwander kommt zu dem Schluss:
"Die Knabenbeschneidung aus religiösen Gründen ist eine medizinische Behandlung, die nach den medizinisch-ethischen Grundsätzen nicht indiziert ist und für welche eine zeitliche Dringlichkeit nicht besteht. Zudem ist sie irreversibel.  Allein der urteilsfähige Knabe kann daher in eine Beschneidung aus religiösen Gründen einwilligen."

Beschneidung als «Akt der Fürsorge» - Plädoyer (18.11.2012)
https://www.plaedoyer.ch/artikel/d/beschneidung-als-akt-der-fuersorge/
"Die St. Galler Staatsanwältin Beatrice Giger vertritt persönlich eine diametral andere Meinung. [...] Giger ist «entrüstet» über die Haltung der Rechtskommission des Nationalrates hinsichtlich der Genitalbeschneidung von Neugeborenen und Kleinkindern."

Strafbare Beschneidung - FAZ (28.06.2012)
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/nach-dem-koelner-urteil-strafbare-beschneidung-11802626.html
"Zusammengefasst: Die Werteentscheidung des (an völkerrechtliche Normen gebundenen) Staates hat Vorrang vor den Werteentscheidungen von Glaubensgemeinschaften und ist im Falle eines Wertekonfliktes keinerlei transzendentalen Überordnungen unterworfen."

Nun endlich ist diese Einsicht - jedenfalls prinzipiell - auch bei Cem Özdemir angekommen (http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-11/cem-oezdemir-gruenen-parteitag): "Kein heiliges Buch steht über den Menschenrechten und der Verfassung der Bundesrepublik." Das müsse sich so mancher deutscher Islamvertreter zu Herzen nehmen, findet Özdemir."

Der Beschneidungskritiker als Vorhut und Wegbereiter des islamisch-antisemitischen Terrorismus

Sorge vor wachsendem Antisemitismus - Wie saarländische Juden auf den Terror in Paris reagieren - Saarbrücker Zeitung (21.11.2015)
http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/Anschlaege-Antisemitismus-Juden-Muslime-Palaestinenser-Saarbruecken;art446398,5975287
"Der Terror in Paris könnte auch antisemitisch motiviert sein. Bereits seit 2012 sei ein wachsender Antisemitismus zu beobachten, sagt der Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar Richard Bermann. [...] Das aber nicht erst seit den Pariser Anschlägen. Der wachsende Antisemitismus in ganz Europa sei spätestens 2012 während der Beschneidungsdebatte zu spüren gewesen. Es folgte das Aufkeimen des Gaza-Konflikts mit propalästinensischen Demonstrationen in Deutschland, wo auch mal skandiert wurde: „Juden ins Gas“. Überdies wurden und werden Juden auf offener Straße körperlich wie verbal attackiert. Vor allem in Frankreich, aber auch in Deutschland. „Es gibt kaum ein Land in Europa, in dem es keine Angriffe auf jüdische Einrichtungen gegeben hat“, sagt Bermann."

Da sehe ich Joseph Goebbels elektrisiert, mit zitternder Hand sein Wiederauferstehungsgesuch formulieren, euphorisch befreit erkennend, in sichere Gefilde zurückkehren zu können. Möglicherweise sollten gerade Juden sich genauestens nach dem Sinn befragen, den die Aufrechterhaltung oder besser Wiedereinführung, der ihre eigene (damalige) Vernichtung einleitenden Demagogie für sie selber haben könnte, wenn sie gesellschaftsweite Verbreitung finden sollte. Wenn diese Prinzipien allgemein als richtig anerkannt werden, finden sie selbstverständlich grundsätzlich Anwendung gegenüber jedem Teil der Bevölkerung. Erfahrungsgemäß werden Opfer von schädigenden Anwendungen immer die schwachen Minderheiten. Sollte es da nicht gerade für Juden von allerhöchstem Interesse sein, die Prinzipien von Wahrheit und Menschenwürde bedingungslos zu vertreten? Oder anders gefragt, sollten sich nicht gerade Juden den Wertekanon der Beschneidungskritiker aneignen?

Botched Circumcision Gets South African Mohel Banned for Life - HAARETZ (30.11.2015)
http://www.haaretz.com/jewish/news/1.689141

Parent Traps: Circumcision death renews controversy - The Vancouver Sun (30.11.2015)
http://www.vancouversun.com/health/Parent+Traps+Circumcision+death...story.html

 

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